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Lanzarote 2008

Im November 2008 wollten wir nochmal dem kalten Deutschland den Rücken kehren und sind für eine Woche nach Lanzarote, Costa Teguise geflogen. Wer glaubt auf dieser einzigartigen Insel gibt es nichts anzuschauen, den muß ich hier leider eines Besseren belehren. Diese Insel hat uns unglaublich fasziniert. Die bizarre Mondlandschaft im Timanfaya Nationalpark, das Fischerdorf El Golfo und die grüne Lagune, die zahlreichen Kunstwerke die der bereits verstorbene Inselkünstler Cesar Manrique überall auf der Insel gestaltet hat.

Wir hatten von Deutschland aus ein Mietauto bei Cabreramedina gebucht, mit dem wir insgesamt 658 km zurückgelegt haben.

Hier findest du die Fotos von diesem Urlaub!

Leider sind wir erst um 18 Uhr am Flughafen von Arrecife von Lanzarote angekommen, so daß der erste Urlaubstag leider schnell vorbei gewesen ist. Für den nächsten Morgen hatten wir einen Mietwagen bei Cabreramedina mit Hotelzustellung gebucht. Pünktlich um 9 Uhr standen wir vor dem Hotel, doch vom Vermieter keine Spur... Naja, eine Stunde später war's dann endlich so weit. Der Vermieter kam, und wir sind mit ins Büro gefahren. Von sowas lassen wir uns aber nicht aus der Ruhe bringen, schließlich haben wir Urlaub, und der Service bei Cabreramedina war ansonsten wieder vom Feinsten! Nachdem die Übergabeformalitäten erledigt waren, sind wir als erstes zur Foundacion Cesar Manrique in Taro de Tahiche gefahren. Die Foundacion war das ehemalige Wohnhaus und Atelier des 1992 verstorbenen Inselkünstlers. Es wurde auf 5 Lavablaseen errichtet, die durch Gänge miteinander verbunden sind. Rechts im Bild: Foundacion Cesar Manrique.  
Als Cesar Manrique 1968 aus New York zurückkehrte, wo er mittlerweile ein paar Jahre gearbeitet hatte, suchte er auf Lanzarote nach einem passenden Baugrund. Als er schließlich am Lavameer bei Tahiche vorbeikam, soll er einen Feigenbaum bemerkt haben, dessen Spitze aus dem Lavafeld ragte. Er ging zu diesem Baum, und sah, das dieser in einer Lavablase Wurzeln geschlagen hatte. Gleich daneben lagen noch 4 weitere Lavablasen. Für ihn stand sofort fest, das er hier bauen wollte. Er machte den damaligen Eigentümer ausfindig und wollte ihm das Land abkaufen, doch dieser fühlte sich geschmeichelt und schenkte ihm das für ihm völlig wertlose Stück Lavaboden. Links im Bild: Verbindungsgang zwischen zwei Lavablasen.  
Danach sind wir an die Südwestküste zum Aussichtspunkt "Los Hervideros" gefahren. Dieser Aussichtspunkt hat uns bei unserem ersten Besuch auf der Vulkaninsel so gut gefallen, das wir hier diese Woche öfters hergefahren sind. Man sieht hier zwei Naturgewalten aufeinandertreffen, die starke Brandung des Meeres und die erkaltete Lava von den nahen Feuerbergen. Die teils meterhohen Wellen haben hier teilweise ein richtiges Labyrinth in das Lavagestein gefressen. Ein prima Aussichtspunkt zum Entspannen und Fotografieren...:-) Rechts: Los Hervideros an der Südwestküste.  
Etwa 4 km vom Aussichtspunkt Los Hervideros liegt der Charco de los Clicos und das Fischerdörfchen El Golfo. Der kleine See befindet sich ca. 50 m vom Meer entfernt, wird aber unterirdisch von der See gespeist. Der Charco de los Clicos ist sehr tief und er erhält seine leuchtend grüne Farbe von Algen. Baden ist hier nicht erlaubt! Links: Blick auf den Charco de los Clicos.  
Den Heimweg nach Costa Teguise traten wir über Mancha Blanca an, wo sich auch das Visitor Center des Nationalparks Timanfaya befindet. Das Besucherzentrum ist sehr gut ausgestattet, bietet viele Erklärungen über Vulkanismus allgemein, und den Timanfaya Nationalpark im Besonderen. Auch wird hier die Lautstärke der Ausbrüche von 1730-36 simuliert, und es werden zwei sehr interessante Filme über Vulkanismus und den Timanfaya Nationalpark gezeigt. Teilweise sind die Führungen und Filme nicht auf deutsch, je nachdem welche Nationalitäten gerade das Visitor Center besuchen. Der Eintritt ist kostenlos. Bild rechts: Blick auf den Innenraum des Besucherzentrums.  
Am nächsten Morgen wollte der Norden der Insel erkundet werden. Nach dem Frühstück sind wir zur Lavagrotte von Jameos del Agua gefahren, in der auch die seltenen Albinokrebse heimisch sind. Cesar Manrique hat die Grotte, die zum Höhlensystem des "Tunel de la Atlantida" gehört, sehr künstlerisch gestaltet. Bild links: Der Pool von Jameos del Agua.  
An der Küste bei Jameos del Agua war starker Wellengang, und auf jeden Fall ein Foto wert... Rechts: Küste bei Jameos del Agua.  
Ca. 1 km von Jameos del Agua entfernt befindet sich die Cueva de los Verdes, welche zum gleichen Höhlensystem wie die Jameos del Agua gehören. Entstanden sind die Cueva de los Verdes als vor etwa 3000 Jahren der Monte Corona im Norden Lanzarotes ausbrach. Gewaltige Lavaströme ergossen sich hinunter zur 6 km entfernten Ostküste und bildeten ein riesiges Lavameer, den Malpais (= schlechtes Land) de la Corona. Unter der Oberfläche entstanden dabei riesige ausgedehnte unterirdische Höhlensysteme. Während die oberen Lavaschichten schnell erkalteten, floß die Lava darunter weiter, bis schließlich keine Lava mehr aus dem Monte Corona nachströmte. Die Cueva de los Verdes waren geboren. Bild links: Stimmungsvolle Beleuchtung in der Cueva de los Verdes.  
Schließlich sind wir über Haria und Ermita de las Nieves wieder zum Hotel zurückgefahren. Der Aussichtspunkt bei Ermita de las Nieves ist wirklich toll. Man hat eine traumhafte Sicht auf die Famara-Bucht. Ausserdem ist es fast der höchste Punkt auf der Insel. Bild rechts: Blick auf die Famara-Bucht.  
Am nächsten Tag sind wir zeitig aufgestanden um vor den ganzen Touristenbussen die Montanas del Fuego besichtigen zu können. Vom Wärterhäuschen bis zum Islote de Hilario darf man selbst fahren, dann muss das Auto abgestellt werden, und weiter gehts mit den Bussen des Nationalparks. Bei sphärischer Musik und Erklärungen in drei Sprachen wird man in eine andere Welt versetzt. Man kann richtig mitfühlen was die Menschen durchmachen mussten, als die Geschichte des Pfarrers von Yaiza vorgelesen wurde. Bild links: Unwirkliche Mondlandschaft im Timanfaya Nationalpark.  
Von uns aus hätte die etwa 45-minütige Fahrt gerne länger dauern können. Hier aber noch zwei Tipps für alle die diesen tollen Park besichtigen wollen: Unbedingt an einem sonnigen Tag den Park besuchen, da dann die ganze Farbenpracht des Vulkangesteins erst richtig zur Geltung kommt und im Bus durch den Nationalpark rechts sitzen, da fast alle Attraktionen rechts sind! Rechts: Impressionen vom Timanfaya Nationalpark.  
Wieder am Islote de Hilario angekommen, versammeln die Parkangestellten die Neuankömmlinge und veranschaulichen mit ein paar Demonstrationen die ungeheure Erdhitze. Zunächst wird ein Haufen Dornlattich in einer Erdspalte platziert. Schon nach wenigen Sekunden schlagen die Flammen teils meterhoch aus der Erde. Unglaublich faszinierend! Danach versammeln die Parkangestellten die Besucher um Röhren die bis zu 10 Meter tief im Boden eingegraben sind. Es wird ein Eimer Wasser hineingeschüttet und nach 2 Sekunden schießt das Wasser explosionsartig zurück zur Oberfläche. Breites Staunen der Besucher! Links: Brennender Dornlattich im Timanfaya Nationalpark.  
Eine weitere sehr eindrucksvolle Präsentation der enormen Erdhitze ist der Vulkangrill vom Restaurant El Diablo. Unglaublich das man mit Erdhitze grillen kann... Rechts: Hähnchen auf dem Vulkangrill.  
Auf dem Rückweg haben wir noch kurz am Echodero de los Camellos angehalten. Hier kann man für 5 Euro pro Person ca. 20 Minuten auf einem Dromedar durch den Nationalpark reiten. Links: Dromedare nach getaner Arbeit.  
Mittwoch wartete im Hafen von Arrecife die AIDAbella auf uns, deshalb haben wir uns dazu entschieden uns die Stadt mal ein bisschen anzusehen. Arrecife ist keine wirklich schöne Stadt, mit wenigen Sehenswürdigkeiten, aber die Hafenpromenade war ganz nett. Rechts im Bild: Charco de San Gines mitten in Arrecife.  
Unweit des Hafens von Arrecife, wo auch die AIDAbella angelegt hatte, lag ein bereits auseinandergebrochenes Wrack im Meer. Links: Wrack im Hafen von Arrecife.  
Nachmittags hatten wir mal Zeit uns Costa Teguise anzusehen. Der Badeort ist zwar bei weitem nicht so groß wie beispielsweise Puerto del Carmen, hat uns jedoch viel besser gefallen. Wenngleich für uns ein reiner Badeurlaub auf Lanzarote nicht in Frage kommen würde, da gibt es in der kanarischen Nachbarschaft wesentlich schönere Strände. Aber zum Baden sind wir ja auch nicht hergekommen. Wir wollten einfach die Insel und ihre Bewohner kennenlernen. Bild rechts: Strand von Costa Teguise.  
Abends war dann ein weiteres Highlight angesagt - das Auslaufen der AIDAbella vom Hafen in Arrecife. Für uns einmal ganz ungewohnt das Auslaufen von der "anderen" Seite mitzuerleben. War richtig toll, und mit uns haben sich auch einige Einheimische das Auslaufen nach Fuerteventura angesehen. Bild links: Auslaufen der AIDAbella aus Arrecife. 
Am nächsten Tag hieß es wieder einmal: Ab in den Süden... Nach Playa Blanca um mit der Fähre von Fred Olsen nach Corralejo, Fuerteventura überzusetzen. Angekommen in Corralejo haben wir eine Wanderung am Strand entlang bis zu den RIU Hotels bei den Dünen unternommen. Sehr viele Kite-Surfer ziehrten die Skyline hinter den Dünen. Rechts: Strand von Corralejo.  
Mit dem Bus ging es von den RIU-Hotels wieder zurück in die Stadt, von wo aus wir nach einem verspäteten Mittagessen wieder nach Lanzarote zurückfuhren. Links im Bild: Blick von den RIU-Hotels auf den Strand von Corralejo.  
Am letzten Tag bevor es leider schon wieder nach Hause geht, wollten wir noch zu den Papageienstränden. Die Playa de Papagayo bestehen aus 6 kleinen malerischen Badebuchten, die wie Perlen auf einer Kette aufgereiht sind. Die Anfahrt hierzu ist zwar etwas holprig, es geht nur eine ca. 4 km lange Schotterpiste bis zu den Stränden, aber die 3 Euro für das Befahren des "Monumento Natural de Los Ajaches" lohnen sich auf jeden Fall! Traumhafte Badebuchten wie aus dem Bilderbuch, türkisblaues Wasser, weisser Sand... Was will man mehr??? Rechts im Bild: Playa de Papagayo.  
Die Papageienstrände waren wirklich der perfekte Abschluß für einen rundum gelungenen und voller Eindrücke gepackten Urlaub! Wir haben wahnsinnig viel gesehen ohne jedoch dabei Streß aufkommen zu lassen. Lanzarote - Wir kommen wieder! Links im Bild: Playa de Papagayo.